Was bedeutet das eigentlich, Verantwortung zu tragen? Wer trägt sie denn bei einer Session??? Nur der Top? Oder auch Bottom? Oder gar beide??? Meine Meinung dazu ist, dass sowohl Top als auch Bottom diese Verantwortung tragen, die eine gelungene Session ausmacht. Warum? Hmmm.... dazu möchte ich erst mal einwerfen, dass BDSM wie ein Kristall zu sehen ist... unzählige Facetten machen das Spiel immer wieder Reizvoll... Sei es nun Spanking, Bondage, Verbalerniedrigung oder was auch immer.... Jede Person fühlt und handelt anders oder lässt Anderes zu. Genauso, wie jede Person etwas kategorisch ablehnt, was dann unter Tabus fallen kann oder auf Unwissenheit bezogen werden kann. Es liegt an jedem selber, wie das nun zu sehen ist. Ich selber zog es vor, zu sagen: Erst einmal schauen, was es da gibt... mag ich das? Mag ich das nicht? Komme ich damit klar? Und so weiter.... Somit habe ich schon einiges kennen gelernt, was mir auch liegt aber auch, was mir überhaupt nicht liegt.
Heute sage ich ganz klar: Ich werde niemals etwas verlangen oder machen, was ich nicht mit meiner Gesinnung vereinbaren kann. Besteht für mich ein Tabu, werde ich auch NIEMALS dieses Tabu brechen. Genauso ein Tabu, das mein Partner nennt! Die Folgen können katastrophal sein, wenn dieses Tabu doch überschritten wird. Somit kann ich aber auch im Umkehrschluss sagen, dass mein Partner sich darauf verlassen kann, niemals ein Tabu überwinden zu müssen, nur weil es gerade aus der Situation heraus möglich ist. Ich behalte mir meine Offenheit neuem gegenüber... weiß aber auch, was wichtig ist, um BEIDE Partner nicht in eine Lage zu bringen, die auch durch reden nicht mehr zu retten ist. Das gehört zur Verantwortung beim BDSM!
Nicht nur darauf bedacht sein, dass mein Partner sich völlig gehen lassen kann... nein! Auch darauf achten, dass es bei einer geplatzten Session nicht dazu kommt, dass beide nicht mehr miteinander umgehen können. Und bitte denkt jetzt nicht an eine Schuldfrage... die gibt es nicht. Zu begreifen, wie wichtig es ist, wenn einer der Partner überfordert ist, das dann auch aufzufangen. DAS sollte immer im Kopf drin sein!!! Und niemals aus gefallen etwas machen, was zu einem Chaos führt, wenn schon vorher auch nur andeutungsweise bekannt ist, dass etwas nicht gewünscht ist.
Das soll aber nicht heißen, dass sich ein Tabu im laufe der Zeit von alleine zurückbilden kann! Nicht, dass da jemand jetzt auf falsche Gedanken kommt! Ich sage es mal so: Tabus können schon vorher vorhanden sein und bleiben unauslöschlich bestehen... Tabus können sich aber auch erst bilden, weil man in seiner Art offen allem Neuen gegenübersteht, bis man an den Punkt kommt, wo eine Sache absolut nicht mehr vertretbar ist. Und Tabus können fallen, weil man Vertrauen gewonnen hat bzw. die Neugier auf Neues einen dazu bewegt. Ein ganz klares NEIN kann mit der Zeit zu einem vielleicht werden und später sogar soweit gehen, dass Dinge gewollt werden, die man sonst vielleicht nie zugelassen hätte. Genauso kann es anders herum laufen. Keiner kann bei Tabus sagen, dass Sie immer gelten werden oder dass es nicht doch auf einmal eines gibt, was vorher gar nicht bekannt war.
"Never say never again...." das sollte jeder für sich beherzigen!"